Was Realität ist und was nicht, spielt (hier)
keine Rolle. Es gelingt uns meist sowieso nicht,
zwischen den beiden Sphären klare Linien zu ziehen.
Für Mama
Kapitel Null1
Ich schreibe Geschichten, wenn mir danach ist oder um das Gemüt davon abzuhalten, in alle Himmelsrichtungen zu rasen. Um mir einzureden, dass alles gut sei, trotz innerer Resistenz, die ich manchmal mit ein paar Mandarinen zu vertuschen versuche. Es sind sich selbst katapultierende Emotionen, die für niemanden gut sind, aber die oft, meistens, niemals niemand bemerkt. In uns allen liegt der Kern der Heilpflanze der Welt. Sie sprießt schon, doch hat sie noch einen langen Weg vor sich. Sie muss sich zuerst selbst vor Wind und Kälte schützen, um ihren Untergang in die Weltmasse zu verhindern und daraufhin die ganze Welt umarmen zu können. Der Moment ist jetzt. Wir sollen uns selbst gefallen, jederzeit.
Die Bühne ist offen, mit jeglicher Interpretation aufzuhören. Bereite dich darauf vor, alles zu erwarten. Nichts ist überraschend und nichts ist neu, auch wenn du es so interpretierst. Alles hat schon existiert und alles existiert immer noch. Der jetzige Moment ist und war immer da und immer ein anderer, er wird auch immer da sein und darüber kannst du nicht entscheiden. Du kannst es akzeptieren. Preise die Bühne und werfe Euphorie auf sie, bezwinge die Enttäuschung (dir selbst Gegenüber), überspiele die Traurigkeit oder nenne die Gefühle beim Namen, den sie nicht tragen (falsche Welt oder richtige Welt, je nachdem, in welche Richtung du spielst).
Das Theater der Welt ist eröffnet, ein weiteres Mal, um deine wahren Intentionen darin auszuüben und dem von dir selbst gespannten Faden zu folgen, ohne erneute Vorhangfälle heraufzubeschwören.
1. Es handelt sich um das Anfangskapitel von Paula Rolshoven, Leichtigkeit im Kosmos, (2019), 35 Seiten als Geschenkexemplar gebunden.